Zum dritten Mal lud die FDP zum Jazzkonzert in das C3 in Oberschleißheim ein. Dieses Jahr stellte sich die Band cheers! aus Regensburg vor und brachte neben bekannten Jazz-Standards viele Stücke aus Spanien und Brasilien mit. Frontfrau Chica Graz (v) und Frontmann Michael Elsperger (p,sx) brillierten mit ausdrucksvollen ansprechenden Soli.
Bekanntlich gibt es keine E- und U-Musik, sondern nur gute und schlechte. Und so ein hervorragender Jazz wie am Palmsonntag findet dann auch Zugang zu Ohren, die sonst keinen Jazz mögen.
Die wichtigste Eigenschaft für jeden Politiker besteht ja darin, anderen zuhören zu können. Das galt an diesem Abend nicht nur für die Musik sondern auch für die Texte die von Stephan Leitmeier gelesen wurden. Dieses Jahr war ein Klassiker der Umweltliteratur aus dem Jahre 1991 dran: “Ismael” von Daniel Quinn beschreibt das Wesen der menschlichen Zivilisation aus der Sicht einer Gorillas. Mit dem Beginn des Ackerbaus entstand der Begriff von Besitz und Aneignung der Welt. Aber der Mensch weiß nicht von sich aus, was richtig und falsch ist. Daher glaubt er Propheten zu brauchen, die ihm sagen was er zu tun hat. Aber in einer komplexen Welt gibt es kein richtig oder falsch. Nur wenn man dies und obendrein akzeptiert, dass man nicht das finale Ziel der Evolution ist, kann man frei von Verboten eine Lust verspüren, die Erde den nachfahrenden Generationen oder Lebewesen intakt zu übergeben.