Verkehrskonzepte

Oberschleißheim ist gut an das Fernstraßennetz angebunden. Wer Richtung Stuttgart, Nürnberg oder Salzburg fahren will, ist gleich auf der Autobahn. Auch der Flughafen ist gut erreichbar.

Innerhalb des Ortes ist die Verkehrssituation jedoch unbefriedigend:

  • Die Zunahme der Bevölkerung in der Metropolregion München erhöht die Verkehrsbelastung ständig
  • Die A99 hat mit dem Allacher-Tunnel einen Engpass, der fast täglich zu Staus und Umgehungsverkehr durch Oberschleißheim führt
  • Der Ort wird von einer Bahnlinie mit häufig geschlossenen Schranken getrennt, das erzeugt Schleichverkehr durch den Ort
  • der Durchgangsverkehr in Nord-Süd-Richtung belastet die Feierabendstraße und deren Anwohner enorm
  • in Ost-West-Richtung staut der Durchgangsverkehr wegen des überlasteten Anschlusses an die A92 und des meist geschlossenen Bahnübergangs den Ort zu.
  • ein Radweg ist an vielen wichtigen Stellen nicht vorhanden oder in schlechtem Zustand
  • die Erschließung der Sportanlagen und des Deutschen Museums ist unzureichend.

Eine schwierige Aufgabe für die Gemeinde, denn

  • einerseits fehlt das Geld
  • andererseits hat sie nicht die erforderliche Planungshoheit.

Deshalb ist es besonders wichtig, dass die Gemeinde ein schlüssiges Konzept hat, an das sich dann alle halten.

Langfristige übergeordnete Planungen müssen das Problem lösen, dass die Ballungszentren insgesamt zu große Flächen für den Verkehr benötigen

  • Ausbau des ÖPNV mit dem Fernziel eines ausschließlich autonomen Fahrens mit öffentlichen “Gefäßen” in der Innenstatt
  • Föderung des Radverkehrs, insbesondere schnelle Radwege für E-Bikes und Pedelecs
  • Effektive Vernetzung der Verkehrsmittel
  • Individuelle SUV-Elektromobilität ist nur die Fortsetzung des Staus mit anderen Mitteln!

Unsere Vorstellungen für Oberschleißheim:

  • Nach über 30 Jahren seit den ersten Planungsideen wird ein viergleisiger Ausbau der Bahnstrecke immer wahrscheinlicher. Zwei neue zusätzliche Gleise entlang der A92 für den Güter und Fernverkehr und eine ausschlie0liche Widmung der bestehenden Gleise für den S-Bahn-Verkehr würde einen 10-Minuten-Takt, erhebliche Lärmminderung und eine signifikante Reduktion der Anforderungen für die Tieferlegung der Bahn führen.
  • Die Bahn wird in einen kurzen Tunnel zur Unterführung von Schlosskanal und B 471 verlegt.
    Dadurch kann der Bahnsteig oberirdisch bleiben, was wesentlich billiger kommt. Dieser Vorschlag von Dr. Katz wurde vom bayerischen Wirtschaftsministerium mit einer Machbarkeitsstudie als technisch machbar bewertet. Diese Machbarkeitsstudie wurde inzwischen weiter entwickelt. Leider ist sie mit einer Verlegung des Bahnhofs nur teurer, aber nicht besser geworden. Ein zweiter S-Bahn-Haltepunkt für die Universität lässt sich wesentlich einfacher in ähnlicher Entfernung südlich anordnen.
    Die Gemeinde wird sich an den Gesamtkosten mit einem Anteil beteiligen müssen. Für diesen gilt es, entsprechende Rücklagen oder anderweitige Finanzierungen zu schaffen.
  • Der Verkehr in Ost-West-Richtung fließt dann durch die Beseitigung der Bahnschranke dann innerhalb des Ortes flüssiger. Eine gewisse Dämpfung kann durch Ampeln, Verkehrsinseln und Kreisverkehre erreicht werden.  Siehe auch Tangentiale Verkehrsverbindungen
  • Der Verkehr in Nord-Süd-Richtung muss durch eine Verlegung der Staatsstraße (Feldmochinger-/Sonnenstraße) entlang der Autobahn A 92 Richtung Deggendorf bis zur B 13 bei Unterschleißheim aus dem Ort herausgenommen werden.
    Von dieser neuen Straße aus sind Erschließungen in die Neubaugebiete des Mooswegs und in das Gewerbegebiet am Bruckmannring zu schaffen. Die immer wieder diskutierte Alternative mit zwei zusätzlichen Autobahnanschlüssen hat bislang nicht nur geringe Realisierungschancen gezeigt, sie ist auch in ihrer Wirksamkeit nur auf dem zweiten Platz beim Verkehrsentwicklungsplan gelandet.
  • Das Radwegenetz ist auszubauen. Radabstrellplätze am Bahnhof sind zu modernisieren und auszubauen
    Der von uns beantragte Arbeitskreis zur Förderung des Radverkehrs hat eine ausführliches Gesamtkonzept erarbeitet. Dr. Katz wurde zum ehrenamtlichen Radverkehrsbeauftragten der Gemeinde ernannt.
    Das Konzept wird jetzt aber nur zögerlich umgesetzt. Nach der ersten Fahrradstraße in Oberschleißheim und neuen östlichen Radlständern an der S-Bahn wurden der Umbau der Unterführung an der Blumenstraße und die Realisierung eines Radweges südlich der B471 auf unbestimmte Zeit verschoben.
    Derzeit wird aber die Planung neuer Radständer am westlichen Zugang zur S-Bahn vorangetrieben.
    Eine zweite Unterführung südlich des Schlosskanals für Fußgänger und Radfahrer ist ein wichtiger Baustein.

Nur mit einem überzeugenden Konzept

  • kann die Gemeinde Oberschleißheim zusammen mit den Nachbargemeinden ihre Vorstellungen gegenüber den Planungsbehörden offensiv vertreten:
  • Wir müssen uns beständig und mit voller Kraft für diese Ziele einsetzen. “Nur der stete Tropfen höhlt den Stein”
  • Alle Aktionen und Äußerungen der Gemeinde müssen einen klaren Weg zu dem optimalen Ziel unterstützen.